Du wirst am Anfang einen Leistungsabfall haben, hat sie gesagt. Du wirst sie beim Laufen oder beim Radfahren spüren die schweren Beine, hat sie gesagt. Zwar hallten mir die Worte meiner Ernährungsberaterin noch im Kopf nach, aber auf sowas war nicht vorbereitet.
Worum geht es?
Ich bin derzeit in einer Ernährungsumstellung und habe mir dafür professionelle Hilfe an die Seite geholt. Primär geht es darum, die Entzündungswerte im Körper zu senken und somit das Lipödem besser in den Griff zu bekommen. Wie ich mit der ganzen Umstellung klar komme und um welche Ernährungsform es sich handelt, werdet ihr in den nächsten Wochen erfahren. Heute geht es einzig um meinen Trainingslauf. Auf dem Plan standen 8 km langsam laufen. Da ich mich für einen virtuellen Bleib-zuhause-Lauf über 10km angemeldet hatte, war der Plan die fehlenden 2 km einfach dranzuhängen.

Stay at Home-Run – Finishermedaille
10km ist jetzt keine Distanz, die mir sonst große Schwierigkeiten bereitet hat. Heute sollte jedoch alles anders sein. Als ich um 7 Uhr los bin, hatten wir bereits 27 Grad und über 80% Luftfeuchtigkeit. Die ersten Kilometer liefen noch ganz super und lässig. Nach dreissig Minuten hab ich zwei Salztabletten genommen, da ich in letzter Zeit gemerkt habe, dass ich doch ein wenig mehr auf meinen Salzhaushalt achten muss. Vom Laufen her war alles super. Klar war ich mit Mundschutz draußen und das Atmen unterm Tuch ist schon ein wenig unangenehm. Aber da wo es ging, hab ich mal kurz das Tuch gelüftet und normal durchgeatmet. Nach gut 5km merkte ich jedoch, dass das Laufen schwerfälliger wurde. Irgendwie konnte ich mir das nicht erklären. Die Strecke war jetzt nicht sonderlich anspruchsvoll. Für die Distanz habe ich mich für meine Hausrunde entschieden. Schließlich ist das ja auch das Motto des Laufs. Aber auch das Training in der Woche verlief ohne Probleme. An den Präsenztagen bin ich wie gehabt mit dem Rad zur Arbeit gefahren und an den HomeOffice-Tagen habe ich die Laufeinheiten laut Trainingsplan absolviert. Bei km 6,5 musste ich dann den Rhythmus von 2 min laufen/1 min walken auf 1min laufen/2 min walken wechseln, bis ich die 8 Kilometer lt Trainingsplan absolviert hatte. Es ging einfach gar nichts mehr. Trotz der Salztabletten war einfach keine Energie mehr da. Es war als hätte jemand bei mir den Stecker gezogen und gesagt, so das war’s jetzt. Die letzten zwei Kilometer für den Stay-at-Home-Run hab ich dann walkend zurückgelegt. Am Ende war ich einfach nur froh, wieder zuhause zu sein.

Käppi und Shirt waren klatschnass. Und nein, es hat nicht geregnet!
So gut ich mich die Woche über gefühlt habe, so schlecht ging es mir heute bei dem Lauf. Dieses Gefühl hatte ich schon lange nicht mehr. Durch das Lipödem kenne ich diese schweren Beine nur zu gut. Aber so wie heute hatte ich das bis dato noch nie. Zur Regeneration trage ich jetzt wieder mehr im Alltag die sportlichen Kompressionshosen von Skins.

Super alltagstauglich!
Auch wenn das heutige Erlebnis mit der Ernährungsumstellung zusammenhängt, bin ich nun einfach gespannt, wie lange diese Phase anhält. Meine Ernährungsberaterin sagt, ich muss mit ein paar Wochen rechnen. Aber danach wird es super. Ihr Wort in Gottes Gehörgang! Schließlich will ich am 6.6. 50km marschieren.
Bleibt gesund,
Eure Yvonne