in Zeiten von Corona.

Das ist das Motto, das uns alle die letzten Wochen begleitet. Auch mir geht es so und jetzt so langsam stellt sich eine Routine ein. Im Büro treffe ich nur noch 50% der Kollegen, da wir uns in zwei Teams eingeteilt haben und uns tageweise mit der Büroarbeit abwechseln. An den Off-Tagen ist Home Office angesagt.

Auch das Sportprogramm muss neu gestaltet werden. Das Fitness-Studio ist seit Mitte März geschlossen. Die Laufgruppe hat den Lauftreff mit den regelmäßigen Samstags-Läufen bis auf Weiteres eingestellt. Zum Glück darf ich hier in Miami trotz „Stay-at-Home-Order“ noch draußen Sport machen. An den Home Office-Tagen gehe ich morgens erstmal laufen.

Mindestens 5 km!

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Dabei variiere ich die Einheiten – mal Sprinttraining, mal Hügelläufe oder auch einfach mal nur durchlaufen. Am Wochenende laufe ich dann „virtuell“ mit meiner Laufgruppe. Zusätzlich bin ich weiterhin im Training für den 50km-Megamarsch, der eigentlich Anfang Juni in Bremen stattfinden soll. Auch wenn bei nüchterner Betrachtung diese Veranstaltung ebenso wie viele andere Laufveranstaltungen abesagt werden wird, halte ich an dem Training fest und versuche alle zwei Wochen am Wochenende einen längeren Marsch zu absolvieren.

Das Krafttraining besteht aus kürzeren Workouts mit dem eigenen Körpergewicht. Hier nutze ich zur Unterstützung vermehrt die Vibrationsplatte. Denn nicht nur als Entspannungsgerät für meine Beine leistet die Platte gute Dienste. Gerade bei den kurzen Workouts gefällt mir die Arbeit mit der Vibrationsplatte sehr gut. Squats, LegLifts, etc. fühlen sich gleich ganz anders an.

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Durch die Tage zuhause nehme ich mir nun auch endlich die Zeit, mich mit der Ernährung intensiver zu befassen. Lipödem und Essen ist seit jeher ein großes Thema. Viel hab ich darüber gelesen und es hat mich sehr verunsichert. Oft sass ich da und habe mich gefragt, was darf ich überhaupt noch essen?  So viel wurde bereits geschrieben, aber die optimale Lösung gibt es eben nicht. Jede Betroffene muss für sich rausfinden, was funktioniert und was nicht. Dabei ist es egal, ob man am Ende bei Weight Watchers landet, sich nur noch vegan oder basisch ernährt oder intermittierendes Fasten ausprobiert. Richtig ist in jedem Fall, was einem selbst gut bekommt. Ich ernähre mich seit längerem relativ gluten- und laktosefrei. Die Schmerzen in meinen Beinen haben nachgelassen, sind zwar noch da aber immerhin in einem erträglichen Rahmen. Seit Anfang der Woche übe ich mich in der ketogenen Ernährung. Um nicht völlig überfordert zu werden, schreibe ich mir einen Ernährungsplan. Allerdings immer nur für die kommenden zwei Tage. Erstens stresse ich mich nicht gleich zu Beginn der Ernährungsumstellung damit, dass ich gleich für 7 Tage planen muss. Zweitens kann ich in Ruhe austesten und kaufe nicht unnötig Lebensmittel. Ich stöbere in unserem Gefrierschrank rum und schaue, was so da ist, baue darauf die einzelnen Mahlzeiten auf und kann gezielt ergänzen. Es macht Spaß, Rezepte rauszusuchen und neue Gerichte auszuprobieren.

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Knoblauch-Shrimps mit Zoodles

Auch auf mein geliebtes Brot muss ich nicht verzichten, weil ich eine einfache Rezept für ein Keto-Brot gefunden habe, das ich in den verschiedensten Varianten backen kann.img_1901

Noch kann ich natürlich nicht sagen, wie sich diese Ernährungsform auf meinen Körper und speziell auf das Lipödem auswirkt. Aber die ersten Tage haben mir gezeigt, dass ich mich körperlich gut fühle und nicht das Gefühl habe, dass ich auf irgendetwas verzichten muss. Auch gibt mir das Einhalten des Ernährungsplan eine gewisse Sicherheit. Vieles ist und bleibt eben Kopfsache. Das ist nicht nur im Lauftraining so. Das gilt auch für die Ernährung.

In nächster Zeit werde ich auch wieder mehr an meinem Blog arbeiten. Den habe ich ein wenig vernachlässigt. Das muss ich ehrlicher Weise zugeben. Aber das soll sich jetzt wieder ändern. Dazu passt es ganz gut, dass mich die liebe Pia von Ofa kontaktiert hat. Ofa hat vor einiger Zeit die Kampagne „Lipödemmutmacher“ initiiert. Auch ich darf ein Teil dieser wunderbaren Initiative sein und freue mich sehr, wie unsere Geschichten anderen betroffenen Frauen helfen Wege aufzuzeigen, wie man mit der Diagnose Lipödem auch umgehen kann. Nun ist das Online-Magazin „Mainlike“ auf diese Geschichten aufmerksam geworden und es wurde angefragt, ob meine Geschichte dort veröffentlicht werden darf. Klar, dass ich da nicht NEIN sage. Denn es geht einzig darum, anderen Betroffenen positive Signale zu senden, dass auch mit dieser Diagnose das Leben lebens- und liebenswert ist. Meine Geschichte findest Du hier , Facebook oder auch bei Twitter.

Passt auf Euch auf und bleibt gesund!

Herzliche Grüße,

Eure Yvonne