und muss Spaß machen. Das sagte mir bereits meine Ärztin in der Charité. Sie hat mich darin bestärkt, mit dem Laufen weiter zu machen. Das ist jetzt gut zweieinhalb Jahre her. Seitdem verfolge ich kritisch die Berichterstattung über Sport mit Lipödem. Allzuoft heißt es, Sport ist nicht gut aufgrund des schwachen Bindegewebes. Ich kann dann nur mit dem Kopf schütteln. Mit der richtigen Kleidung kann man durchaus sportlich aktiv sein, auch mit Lipödem!
Ich werde oft gefragt, ob ich denn keine Schmerzen in den Beinen hätte, wenn ich Sport mache. Klar habe ich die. Treibe ich aber keinen Sport, sind diese Schmerzen viel schlimmer. Also mache ich doch lieber etwas für mich und zeige meinem Körper, ich bin stärker als Du und Du bekommst mich nicht klein.
Für mich gibt es dabei noch einen ganz anderen wichtigen Aspekt. Auch wenn ich dafür schon oft anfeindende Kommentare erhalten habe, aber durch den Sport gehe ich einer OP aus dem Weg. Denn die Liposuktion ist nicht das Allheilmittel und für mich persönlich lehne ich diesen Weg kategorisch ab. Wie gesagt, ich spreche hier nur für mich. Wir alle wissen, dass jeder Krankheitsverlauf anders ist und jede Betroffene muss ihren eigenen Weg finden. Meiner ist eben mit Sport und ohne OP.
Auch der Beitrag auf Instagram von ofabamberggmbh, worin Prof. Dr. Schmeller das Thema Sport anspricht, zeigt, dass wir Betroffenen mit jeder Art von Bewegung unseren eigenen kleinen Beitrag zur Verbesserung des Wohlbefindens und der Lebensqualität leisten können und auch müssen. Welche Art von Sport ist dabei erstmal zweitrangig. Alles ist erlaubt. Hauptsache ist, Ihr habt Spaß.
Aber probiert es doch einfach mal aus. Es gibt viele tolle Sachen. In dem Fitness-Studio, wo ich angemeldet bin, findet z. B. zweimal die Woche Aquafitness statt. Ich liebe es. Wasser ist ein herrliches Element und das Gefühl der Leichtigkeit ist einfach wunderbar.
Fahrradfahren ist auch super. Meine täglichen Fahrten zur Arbeit und wieder zurück möchte ich nicht mehr missen. Morgens schmerzen meine Beine besonders. Nach einer Einheit Qigong fällt das Radeln aber nicht mehr ganz so schwer. Und egal was ist, meine Stunde Sport am Tag habe ich definitiv.
Laufen ist natürlich mein absoluter Lieblingssport. Früher war das für mich unvorstellbar, heute aus meinem Alltag nicht mehr wegzudenken. Derzeit wende ich die Run-Walk-Run-Methode nach Jeff Galloway an. Diese Art des Laufens mit Walkingphasen zwischendrin ist gerade mit etwas mehr Körpergewicht gelenkschonender und die Beine erholen sich schneller.
Am Samstag habe ich im Rahmen des Dämmermarathons in Mannheim erfolgreich den Halbmarathon bestritten. Ich liebe die Atmosphäre von Laufveranstaltungen und nehme regelmäßig an solchen teil. Mir geht es nicht um Bestzeiten sondern einfach um das Dabeisein. Und das gute Gefühl hinterher hat einen sehr hohen Suchtfaktor. 😉
Was ist Euer Lieblingssport? Erzählt doch mal.
Sportliche Grüße,
Eure Yvonne
Für mich ist – wie Du ja weißt – das Laufen der absolute Lieblingssport. Ich habe zwar kein Lipödem, mache hier aber gerne dennoch mal den Anfang. Sport ist bei vielen Krankheiten die richtige Wahl – um (besser) mit ihnen zu leben, um Verschlimmerungen oder Anfällen vorzubeugen …
Bei mir sind es Colitis ulcerosa und Clusterkopfschmerzen. Erstere ist eine chronisch entzündliche Darmerkrankung, die wie viele derartige Erkrankungen, auch mit Stress zusammenhängt. Gegen die Colitis ulcerosa, die während meiner Pendelzeiten per Auto nach Stuttgart ausbrach und sich in der Zeit auch deutlich verschlimmerte, musste ich nach einiger Zeit sogar einen Immunsuppressor nehmen. Als ich den aus Versehen ausschlich und dann mit meinem Arzt absprach, es so zu versuchen, dann das Laufen wieder anfing … wurde es besser! Die Lauferei hilft meinem Körper und meinem Geist offenbar, mit dem Stress und der Krankheit umzugehen. Die Neigung zur Entzündung, die Grundmechanik, das geht nicht mehr weg. Aber mit dem Laufen habe ich es besser im Griff – die Tage, an denen doch mal was ist mit der Entzündung, sind seltener geworden als mit dem Medikament. Gegen Spannungs- und Clusterkopfschmerzen ist Laufen auch die optimale Vorbeugung – und manchmal auch das einzige Mittel, das hilft.
Im Fitnessstudio bin ich auch angemeldet und gehe ein bis zwei Mal die Woche hin. Ich betrachte das eher als Support für’s Laufen und als Hilfe, die Spannungs-Mechaniken meiner Kopfschmerzen besser in den Griff zu bekommen – aber Spaß macht’s auch, vor allem, da ich dort hin- und nach dem Training wieder zurücklaufe.
Auch wenn man es nicht so übertreibt wie ich und auf gute Zeiten läuft – Sport verbessert das Leben 🙂
Ich gehe gern wandern. Ansonsten kann ich mich kaum für Sport begeistern. Ich habe aber auch nur ein schwach ausgebildetes Lipödem, zum Glück. Evtl. ist es sogar ein Lymphödem, denn Lymphdrainage hilft bei mir.
Seit neuestem habe ich meine Ernährung auf ketogen umgestellt und merke, wie die Beine schrumpfen. Es wird aber insgesamt auch weniger Wasser im Körper gespeichert, wenn man dem Körper keine Kohlenhydrate zuführt.